Meister 2015

Die Ravensburg Razorbacks sind Meister der Regionalliga Mitte. Die Schwäbische Zeitung hat mit Headcoach Thomas Miller gesprochen und berichtet ausführlich über den Erfolg:

Die Ravensburg Razorbacks sind die beste Mannschaft der Football-Regionalliga Mitte – das steht jetzt auch offiziell fest: Weil am Samstag auch die Gießen Golden Dragons, der einzig verbliebene Razorbacks-Rivale, bei der 18:41-Niederlage chancenlos waren, dürfen sich die American Footballer des TSB Ravensburg nun Meister nennen. Vielleicht reicht das sogar schon für den Aufstieg in die German-Football-League 2.

Am Ende blieb die fette Meistersause aus. Der Mannschaftsbus der Razorbacks rollte in der Nacht von Samstag auf Sonntag erst um 1.30 Uhr in der Heimatstadt des neuen Football-Regionalligameisters ein. Die Rückreise aus Gießen dauerte einfach zu lange, um noch eine große Party auf die Beine zu stellen. „Wir feiern dann in zwei Wochen mit unseren Fans“, sagte Ravensburgs Trainer Thomas Miller.

Krönung der starken Saison

Diese Party hätten sich die Razorbacks aber schon am Samstag verdient gehabt. Denn die American Footballer krönten im bis dato wichtigsten Spiel des Jahres eine bisher bärenstarke Saison. Mit 41:18 schmetterten die Razorbacks den Versuch der Gießen Golden Dragons ab, ihnen die Regionalliga-Krone zu entreißen. Es war der neunte Sieg im neunten Spiel.

„Eine Riesenerleichterung“, freute sich Miller. Denn Gießen hatte zuvor ebenfalls noch keine Partie verloren und hätte mit einem Sieg selbst nach dem Titel greifen können. Bemerkenswert: Die Golden Dragons verzichten – im Gegensatz zu den anderen Teams – auf Importspieler aus Nordamerika. Doch im direkten Duell rückte Ravensburg die Regionalliga-Verhältnisse zurecht. „Wir wussten, dass wir in der Lage sind, sie zu schlagen“, sagte Miller.

Kleine Zweifel dürften aber auch bei Miller aufgekommen sein, als Gießen sich im zweiten Viertel erstmals die Führung schnappte (10:7). „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, beide Mannschaften waren gut vorbereitet“, kommentierte der Razorbacks-Trainer. Weil Ravensburgs Top-Receiver Michael Mayer mit einem starken 50-Yard-Lauf aber seinen zweiten Touchdown nachlegte, holten sich die Razorbacks noch vor der Pause den Vorteil zurück.

Ein mickriger Vier-Punkte-Vorsprung, Führungswechsel und ein taktischer Schlagabtausch – das Spitzenspiel war seinem Namen gerecht geworden. In der zweiten Halbzeit verlor es diesen Charakter allerdings. Gießens Verteidigung, die den Ruf als beste der Liga genießt, verlor jegliche Kontrolle über die wuchtige Razorbacks-Offensive. „Gießen hatte Probleme, Sachen anzupassen“, analysierte Miller. „Sie hatten keine Antworten mehr, das war schon ein bisschen Ratlosigkeit.“

Dagegen wütete die Ravensburger Angriffsabteilung. Running Back Stephen Spagnuolo, Wide Receiver Alexander Borgmann sowie zweimal Quarterback Garret Colao füllten das Ravensburger Punktekonto mit weiteren Touchdowns auf. Ein Sonderlob verteilte Thomas Miller an seine Offensive-Line. „Sie haben einen Riesenjob gemacht“, sagte der Trainer. „Sie haben die Löcher für die Läufe gerissen und Garret (Colao, Ravensburgs Quarterback, d. Red.) viel Zeit verschafft.“

Vielleicht direkter Aufstieg

Zwar fanden die Golden Dragons ebenfalls noch einmal den Weg in Ravensburgs Endzone, letztlich fiel der Razorbacks-Sieg mit 41:18 aber sehr deutlich aus. „Von Gießen kam kaum noch Gegenwehr, sie haben schon resigniert“, sagte Miller, der mit Blick auf das letzte Saisonspiel gegen die Trier Stampers (Tabellenachter) am Rutensamstag (15 Uhr, Lindenhofstadion Weingarten) als Ziel ausgibt: „Wir wollen die perfect season.“

Womöglich steht dann auch schon fest, ob die Ravensburg Razorbacks den direkten Wiederaufstieg in die German-Football-League 2 schaffen. Zwar stehen die Play-off-Spiele erst im September an, Miller hält es jedoch für „durchaus wahrscheinlich“, dass der Vizemeister der Regionalliga Bayern gar nicht erst antritt. Dann könnte am Rutensamstag schon die ganz große Sause steigen.

Quelle: Schwäbische Zeitung (Link)

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